Neuigkeiten
Titel: „Transformationsforum“: Für sozial-ökologische Wende kooperieren
Autor: MB
Quelle: www.evang.at vom 11.3.2024
Van der Bellen betonte notwendigen Dialog „zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen“
Krems (epdÖ) – 120 Delegierte aus 75 Organisationen und sozialen Bewegungen berieten beim „Österreichischen Transformationsforum“ am 5. und 6. März in Krems über Möglichkeiten gemeinsamen Engagements.
Bei dem von der Plattform für Nachhaltige Entwicklung an der Universität für Weiterbildung Krems veranstalteten Treffen waren die Bereiche Klima- und Umweltschutz, Sport, Religion, Wirtschaft, soziale Wohlfahrt und Interessensvertretungen bis hin zum Blasmusikverband vertreten.
Ziel der zweitägigen Veranstaltung war es, die Zusammenarbeit und Abstimmung von Akteur:innen der Zivilgesellschaft für eine soziale und ökologische Wende zu fördern und dafür einen kräftigen Impuls zu geben.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen versicherte dem Anliegen Unterstützung. Die gebotene sozial-ökologische Transformation sei nicht allein zu schaffen, wie er in einer Videobotschaft betonte. „Darum ist der Dialog zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen wie der Klima- und Umweltbewegung, der Politik, der Wirtschaft, der Sozialpartner, der Religionsgemeinschaften, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft auch so wichtig“, so das Staatsoberhaupt.
Kernfrage des Austauschs war, wie ein „gutes Leben für alle auf einem bewohnbaren Planeten“ zu erreichen sei. Dazu hatten sich Dialoggruppen formiert, deren Ergebnisse zu Themenfeldern wie Wirtschaft, Arbeit, Bildung, Ernährung und Landwirtschaft, Teilhabe, globales Zusammenleben, politische Rahmenbedingungen sowie „positive motivierende Erfolgsgeschichten“ zusammengefasst wurden. Auch konkrete Lösungsansätze und Kooperationen wurden angedacht, beispielsweise Wirtschaft nach Indikatoren wie Gemeinwohl und Wohlbefinden („Wellbeing Economy“) zu bemessen, Schutz der Kinderrechte durch Umsetzung des Lieferkettengesetzes, Veranstaltungen als „Green Events“, überparteiliche Bildungsangebote für Politiker und diverse Dialogformate.
Veranstalter und Projektleiter Ernst Fürlinger hob in seinem Resümee über das erste Transformationsforum die „Kultur der Verbundenheit und des Dialogs“ sowie den „Austausch zwischen Verschiedenen mit Respekt und auf gleicher Augenhöhe“ hervor. Diese Grundhaltung innerhalb der Zivilgesellschaft sei „für die Demokratie gerade in Krisenzeiten unerlässlich“. Die bei dem Treffen praktizierte „Qualität der Kooperation“ gelte es „als Gegengewicht zu politischen Kräften, die die gesellschaftliche Spaltung betonen und verstärken“, weiter zu kultivieren.
Die organisatorische Leiterin der Konferenz, Sarah Nash, unterstrich, dass die direkte Begegnung trotz Unterschieden „grundlegende Gemeinsamkeiten“ habe entdecken lassen. Neben dem Engagement für eine „Wende“ zählte angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise dazu die geteilte Sorge. Bereits bei dem erstmaligen Treffen hätten sich zahlreiche Kooperationen und Anknüpfungspunkte zwischen unterschiedlichen Organisationen entwickelt.
Aus dem kirchlichen und kirchennahen Bereich beteiligten sich am Transformationsforum die Hilfswerke Diakonie und Caritas, die Evangelischen Kirchen A.B. und H.B. sowie die Evangelisch-methodistische Kirche, die Ordenskonferenz, die Konferenz der kirchlichen Umweltbeauftragten, die Katholische Arbeitnehmer:innen Bewegung, Katholische Jugend und Jungschar, das Bündnis „Religions for Future“ und die Islamische Glaubensgemeinschaft. Die Evangelische Kirche in Österreich war durch Kirchenrätin Andrea Sölkner und Klimaschutzreferent Jakob Lissy vertreten. Zu den Fördergebern der Veranstaltung gehörten die Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für Internationale Entwicklung und Weltkirche (KOO) und die Katholische Aktion Österreich.
Das zweite „Österreichische Transformationsforum“ findet von 25. bis 26. Februar 2025 an der Universität für Weiterbildung Krems statt. Weitere Informationen: www.donau-uni.ac.at/transformationsforum
Van der Bellen betonte notwendigen Dialog „zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen“
Krems (epdÖ) – 120 Delegierte aus 75 Organisationen und sozialen Bewegungen berieten beim „Österreichischen Transformationsforum“ am 5. und 6. März in Krems über Möglichkeiten gemeinsamen Engagements.
Bei dem von der Plattform für Nachhaltige Entwicklung an der Universität für Weiterbildung Krems veranstalteten Treffen waren die Bereiche Klima- und Umweltschutz, Sport, Religion, Wirtschaft, soziale Wohlfahrt und Interessensvertretungen bis hin zum Blasmusikverband vertreten.
Ziel der zweitägigen Veranstaltung war es, die Zusammenarbeit und Abstimmung von Akteur:innen der Zivilgesellschaft für eine soziale und ökologische Wende zu fördern und dafür einen kräftigen Impuls zu geben.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen versicherte dem Anliegen Unterstützung. Die gebotene sozial-ökologische Transformation sei nicht allein zu schaffen, wie er in einer Videobotschaft betonte. „Darum ist der Dialog zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen wie der Klima- und Umweltbewegung, der Politik, der Wirtschaft, der Sozialpartner, der Religionsgemeinschaften, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft auch so wichtig“, so das Staatsoberhaupt.
Kernfrage des Austauschs war, wie ein „gutes Leben für alle auf einem bewohnbaren Planeten“ zu erreichen sei. Dazu hatten sich Dialoggruppen formiert, deren Ergebnisse zu Themenfeldern wie Wirtschaft, Arbeit, Bildung, Ernährung und Landwirtschaft, Teilhabe, globales Zusammenleben, politische Rahmenbedingungen sowie „positive motivierende Erfolgsgeschichten“ zusammengefasst wurden. Auch konkrete Lösungsansätze und Kooperationen wurden angedacht, beispielsweise Wirtschaft nach Indikatoren wie Gemeinwohl und Wohlbefinden („Wellbeing Economy“) zu bemessen, Schutz der Kinderrechte durch Umsetzung des Lieferkettengesetzes, Veranstaltungen als „Green Events“, überparteiliche Bildungsangebote für Politiker und diverse Dialogformate.
Veranstalter und Projektleiter Ernst Fürlinger hob in seinem Resümee über das erste Transformationsforum die „Kultur der Verbundenheit und des Dialogs“ sowie den „Austausch zwischen Verschiedenen mit Respekt und auf gleicher Augenhöhe“ hervor. Diese Grundhaltung innerhalb der Zivilgesellschaft sei „für die Demokratie gerade in Krisenzeiten unerlässlich“. Die bei dem Treffen praktizierte „Qualität der Kooperation“ gelte es „als Gegengewicht zu politischen Kräften, die die gesellschaftliche Spaltung betonen und verstärken“, weiter zu kultivieren.
Die organisatorische Leiterin der Konferenz, Sarah Nash, unterstrich, dass die direkte Begegnung trotz Unterschieden „grundlegende Gemeinsamkeiten“ habe entdecken lassen. Neben dem Engagement für eine „Wende“ zählte angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise dazu die geteilte Sorge. Bereits bei dem erstmaligen Treffen hätten sich zahlreiche Kooperationen und Anknüpfungspunkte zwischen unterschiedlichen Organisationen entwickelt.
Aus dem kirchlichen und kirchennahen Bereich beteiligten sich am Transformationsforum die Hilfswerke Diakonie und Caritas, die Evangelischen Kirchen A.B. und H.B. sowie die Evangelisch-methodistische Kirche, die Ordenskonferenz, die Konferenz der kirchlichen Umweltbeauftragten, die Katholische Arbeitnehmer:innen Bewegung, Katholische Jugend und Jungschar, das Bündnis „Religions for Future“ und die Islamische Glaubensgemeinschaft. Die Evangelische Kirche in Österreich war durch Kirchenrätin Andrea Sölkner und Klimaschutzreferent Jakob Lissy vertreten. Zu den Fördergebern der Veranstaltung gehörten die Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für Internationale Entwicklung und Weltkirche (KOO) und die Katholische Aktion Österreich.
Das zweite „Österreichische Transformationsforum“ findet von 25. bis 26. Februar 2025 an der Universität für Weiterbildung Krems statt. Weitere Informationen: www.donau-uni.ac.at/transformationsforum
Titel: Körtner: „Evangelische Publizistik muss unerschrocken sein“
Autor: MB
Quelle: www.evang.at vom 6.3.2024
Wiener Theologe bei Tagung in Tutzing: Eigenständige evangelische Publizistik als „innere Konsequenz des Evangeliums der Freiheit“
Tutzing/Wien (epdÖ) – „Für eine Kirche, die sich als Kirche der Freiheit versteht, ist und bleibt evangelische Publizistik ein Bewährungsfeld für ihr Verständnis kommunikativer Freiheit, das im Evangelium der Freiheit gründet und sich in seiner Kommunikation realisiert.“ Das erklärte der Wiener Universitätsprofessor Ulrich Körtner am 28. Februar bei einer Tagung mit dem Titel „Evangelische Publizistik – wohin?“ in der Evangelischen Akademie Tutzing am Starnberger See bei München. Der Ordinarius für Systematische Theologie sprach bei der Tagung zum Thema: „Evangelium der Freiheit und kirchliche Medienarbeit.“
Körtner verwies auf einen Vers des Apostels Paulus im Galaterbrief, wo es heißt: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit.“ Freiheit sei Inhalt und Gegenstand des Evangeliums, attestierte der evangelisch-reformierte Theologe. Die Kommunikation dieser Botschaft sei nach christlicher Überzeugung auch deren Realisierung. „Sie informiert nicht über Freiheit, sondern spricht Freiheit zu, und im Akt ihrer Rezeption – das neutestamentliche Wort dafür ist Glaube (gr.: πίστις „pistis“) – wird diese Freiheit realisiert.“ Wo Kommunikation des Evangeliums im christlichen Sinne gelinge, „sind Form und Inhalt kongenial“.
Freiheitsfördernd oder freiheitshemmend?
Wie freiheitsfördernd oder freiheitshemmend kirchliche Medien sind, zeige sich laut Körtner konkret in ihrer Praxis der Presse- und Meinungsfreiheit, der journalistischen Sorgfaltspflicht, aber auch den Freiräumen, die Redaktionen und Verlagen von den Kirchen eingeräumt werden. Damit verbunden seien Fragen wie etwa „Wie breit ist der Spielraum für divergierende Positionen? Wie kritisch ist evangelische oder auch katholische Publizistik gegenüber der eigenen Kirche?“ Eine eigenständige evangelische Publizistik, die auch gegenüber der Kirche eine kritische Funktion ausübe, „ist nach meinem Dafürhalten eine innere Konsequenz des Evangeliums der Freiheit“, hob Körtner hervor.
Evangelische Publizistik sei nicht mit kirchenamtlicher Pressearbeit zu verwechseln, betonte der evangelische Theologe. Unerschrockenheit sei für sie unerlässlich, „auch gegenüber Kirchenleitungen“. Grundlegende Tugenden einer vom Evangelium der Freiheit geleiteten Medienarbeit seien Wahrheitsliebe, Kritikfähigkeit und Freimut. Evangelische Publizistik stärke im besten Fall das Priestertum aller Getauften, wenn sie die Meinungsbildung der Kirchenmitglieder über Entwicklungen und Themen in Kirche und Gesellschaft fördere, sagte Körtner. Zugleich erfülle sie aber auch „eine unverzichtbare Aufgabe für die zunehmend säkulare Gesellschaft“, in der das Wissen über Religion, Christentum und Kirchen schwinde. Wie in der modernen demokratischen Gesellschaft, wo man von den Medien als vierter Gewalt spricht, spiele seines Erachtens die evangelische Publizistik in der Kirche eine vergleichbare Rolle.
Wiener Theologe bei Tagung in Tutzing: Eigenständige evangelische Publizistik als „innere Konsequenz des Evangeliums der Freiheit“
Tutzing/Wien (epdÖ) – „Für eine Kirche, die sich als Kirche der Freiheit versteht, ist und bleibt evangelische Publizistik ein Bewährungsfeld für ihr Verständnis kommunikativer Freiheit, das im Evangelium der Freiheit gründet und sich in seiner Kommunikation realisiert.“ Das erklärte der Wiener Universitätsprofessor Ulrich Körtner am 28. Februar bei einer Tagung mit dem Titel „Evangelische Publizistik – wohin?“ in der Evangelischen Akademie Tutzing am Starnberger See bei München. Der Ordinarius für Systematische Theologie sprach bei der Tagung zum Thema: „Evangelium der Freiheit und kirchliche Medienarbeit.“
Körtner verwies auf einen Vers des Apostels Paulus im Galaterbrief, wo es heißt: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit.“ Freiheit sei Inhalt und Gegenstand des Evangeliums, attestierte der evangelisch-reformierte Theologe. Die Kommunikation dieser Botschaft sei nach christlicher Überzeugung auch deren Realisierung. „Sie informiert nicht über Freiheit, sondern spricht Freiheit zu, und im Akt ihrer Rezeption – das neutestamentliche Wort dafür ist Glaube (gr.: πίστις „pistis“) – wird diese Freiheit realisiert.“ Wo Kommunikation des Evangeliums im christlichen Sinne gelinge, „sind Form und Inhalt kongenial“.
Freiheitsfördernd oder freiheitshemmend?
Wie freiheitsfördernd oder freiheitshemmend kirchliche Medien sind, zeige sich laut Körtner konkret in ihrer Praxis der Presse- und Meinungsfreiheit, der journalistischen Sorgfaltspflicht, aber auch den Freiräumen, die Redaktionen und Verlagen von den Kirchen eingeräumt werden. Damit verbunden seien Fragen wie etwa „Wie breit ist der Spielraum für divergierende Positionen? Wie kritisch ist evangelische oder auch katholische Publizistik gegenüber der eigenen Kirche?“ Eine eigenständige evangelische Publizistik, die auch gegenüber der Kirche eine kritische Funktion ausübe, „ist nach meinem Dafürhalten eine innere Konsequenz des Evangeliums der Freiheit“, hob Körtner hervor.
Evangelische Publizistik sei nicht mit kirchenamtlicher Pressearbeit zu verwechseln, betonte der evangelische Theologe. Unerschrockenheit sei für sie unerlässlich, „auch gegenüber Kirchenleitungen“. Grundlegende Tugenden einer vom Evangelium der Freiheit geleiteten Medienarbeit seien Wahrheitsliebe, Kritikfähigkeit und Freimut. Evangelische Publizistik stärke im besten Fall das Priestertum aller Getauften, wenn sie die Meinungsbildung der Kirchenmitglieder über Entwicklungen und Themen in Kirche und Gesellschaft fördere, sagte Körtner. Zugleich erfülle sie aber auch „eine unverzichtbare Aufgabe für die zunehmend säkulare Gesellschaft“, in der das Wissen über Religion, Christentum und Kirchen schwinde. Wie in der modernen demokratischen Gesellschaft, wo man von den Medien als vierter Gewalt spricht, spiele seines Erachtens die evangelische Publizistik in der Kirche eine vergleichbare Rolle.