Neuigkeiten
Titel: Friedensgebete zum Jahrestag des Ukrainekriegs
Autor: MB
Quelle: www.orf.at vom 21.2.2024
Im Wiener Stephansdom und im Dom in Salzburg finden am Samstag, dem zweiten Jahrestag der Invasion Russlands in der Ukraine, ökumenische Friedensgebete statt – als „wichtiges Zeichen für unsere gemeinsamen Werte wie Frieden, Solidarität und Einheit“, so Kardinal Christoph Schönborn.
So bezeichnete Kardinal Schönborn den Gottesdienst im Stephansdom am 24. Februar um 17.00 Uhr, bei dem Vertreterinnen und Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen Gebete sprechen und Kerzen entzünden werden. Das Friedensgebet im Salzburger Dom, das einen vom Ukrainischen Zentrum Salzburg organisierten Aktionstag abschließt, beginnt um 18.00 Uhr.
Für die Feier im Stephansdom haben neben Kardinal Schönborn auch der päpstliche Gesandte in Österreich, Nuntius Erzbischof Pedro Lopez, der evangelische Bischof Michael Chalupka, der armenisch-apostolische Bischof und Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Tiran Petrosyan, sowie Chorepiskopus Emanuel Aydin von der syrisch-orthodoxen Kirche ihre Teilnahme angekündigt.
Politik, Diplomatie und Ökumene
Auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Diplomatie werden erwartet, unter ihnen etwa der ukrainische Botschafter in Österreich, Vasyl Khymynets, wie der Wiener Ostkirchen-Generalvikar, der ukrainisch-katholische Geistliche Yurij Kolasa, Kathpress am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Musikalisch mitgestaltet wird der Gottesdienst vom Jugendchor der ukrainischen griechisch-katholischen Zentralpfarre St. Barbara in Wien, von der zahlreiche Gläubige bei dem Gottesdienst teilnehmen werden.
„Der Angriffskrieg Russlands gegen die freie und souveräne Ukraine ist ein fundamentaler Bruch des Völkerrechts“, betonte Kardinal Schönborn in einem Einladungsschreiben an die Vertreterinnen und Vertreter der christlichen Kirchen. Seit dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 steige die Zahl der Toten und Verwundeten in die Hunderttausende, Millionen Menschen seien vertrieben worden oder geflüchtet. Krieg sei immer ein Ernstfall für den persönlichen Glauben: „Die Kirchen und die Gläubigen stehen in der Pflicht, sich als Friedensstifter zu bewähren. Dazu zählt auch das beharrliche gemeinsame Gebet“, so der Wiener Erzbischof.
„An das Leid nicht gewöhnen“
„Wir dürfen uns an das furchtbare Leid, die Zerstörung und den Tod nicht gewöhnen“, sagte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, in der Einladung zu dem ökumenischen Friedensgebet im Salzburger Dom. Von dem „grausamen und verbrecherischen Überfall Russlands auf die Ukraine“ bleibe niemand verschont, besonders nicht die Kleinsten, Ärmsten und Schwächsten, so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz. „Helfen wir, wo wir können, beten wir gemeinsam für den Frieden, den dieses uns so nahe Land so sehnsüchtig erwartet“, rief Lackner auf.
Das Friedensgebet ist Teil eines vom Ukrainischen Zentrum Salzburg veranstalteten Aktionstags, den der Pfarrer der ukrainischen Griechisch-Katholischen Gemeinde St. Markus in Salzburg, Vitaliy Mykytyn, mitorganisiert. Bereits ab 15.00 Uhr gibt es einen Umzug für den Frieden in der Ukraine vom Mirabellplatz zum Alten Markt, wo um 15.45 Uhr eine Kundgebung stattfinden wird. Um 18.00 Uhr werden dann Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen in Salzburg gemeinsam mit Generalvikar Roland Rasser, der Erzbischof Lackner vertritt, im Dom für den Frieden beten.
Lichtermeer am Stephansplatz
Bereits am Donnerstag (22. Februar, 17.00 Uhr) lädt die Caritas in Wien zu einem Lichtermeer für die Millionen von Kindern, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind, ein. Mehr als 5.000 Kerzen sollen laut der Hilfsorganisation auf dem Stephansplatz entzündet werden, verbunden mit dem Appell, die Unterstützung für die Menschen in der Ukraine aufrechtzuerhalten.
Die Caritas-Hilfe in der Ukraine habe seit Ausbruch des Kriegs mehr als vier Millionen Menschen erreicht, hieß es in einer Aussendung. „Diese Hilfe wärmt, sie macht satt und gibt Kindern ein Dach über dem Kopf“, si die kirchliche Hilfsorganisation, die zu weiterer Solidarität der Österreicherinnen und Österreicher aufruft.
Zum Lichtermeer kündigte die Caritas kurze Reden an, unter anderem vom ukrainischen Botschafter Khymynets, Caritas-Europa-Präsident Michael Landau, sowie vom Zentralpfarrer der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Pfarre St. Barbara, Taras Chagala. Ebenfalls zu Wort melden werden sich die beiden Wiener Caritas-Direktoren Klaus Schwertner und Alexander Bodmann sowie Eva Czermak und Olga Chertilina, die bei Caritas Österreich internationale Hilfsprogramme verantworten.
Im Wiener Stephansdom und im Dom in Salzburg finden am Samstag, dem zweiten Jahrestag der Invasion Russlands in der Ukraine, ökumenische Friedensgebete statt – als „wichtiges Zeichen für unsere gemeinsamen Werte wie Frieden, Solidarität und Einheit“, so Kardinal Christoph Schönborn.
So bezeichnete Kardinal Schönborn den Gottesdienst im Stephansdom am 24. Februar um 17.00 Uhr, bei dem Vertreterinnen und Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen Gebete sprechen und Kerzen entzünden werden. Das Friedensgebet im Salzburger Dom, das einen vom Ukrainischen Zentrum Salzburg organisierten Aktionstag abschließt, beginnt um 18.00 Uhr.
Für die Feier im Stephansdom haben neben Kardinal Schönborn auch der päpstliche Gesandte in Österreich, Nuntius Erzbischof Pedro Lopez, der evangelische Bischof Michael Chalupka, der armenisch-apostolische Bischof und Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Tiran Petrosyan, sowie Chorepiskopus Emanuel Aydin von der syrisch-orthodoxen Kirche ihre Teilnahme angekündigt.
Politik, Diplomatie und Ökumene
Auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Diplomatie werden erwartet, unter ihnen etwa der ukrainische Botschafter in Österreich, Vasyl Khymynets, wie der Wiener Ostkirchen-Generalvikar, der ukrainisch-katholische Geistliche Yurij Kolasa, Kathpress am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Musikalisch mitgestaltet wird der Gottesdienst vom Jugendchor der ukrainischen griechisch-katholischen Zentralpfarre St. Barbara in Wien, von der zahlreiche Gläubige bei dem Gottesdienst teilnehmen werden.
„Der Angriffskrieg Russlands gegen die freie und souveräne Ukraine ist ein fundamentaler Bruch des Völkerrechts“, betonte Kardinal Schönborn in einem Einladungsschreiben an die Vertreterinnen und Vertreter der christlichen Kirchen. Seit dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 steige die Zahl der Toten und Verwundeten in die Hunderttausende, Millionen Menschen seien vertrieben worden oder geflüchtet. Krieg sei immer ein Ernstfall für den persönlichen Glauben: „Die Kirchen und die Gläubigen stehen in der Pflicht, sich als Friedensstifter zu bewähren. Dazu zählt auch das beharrliche gemeinsame Gebet“, so der Wiener Erzbischof.
„An das Leid nicht gewöhnen“
„Wir dürfen uns an das furchtbare Leid, die Zerstörung und den Tod nicht gewöhnen“, sagte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, in der Einladung zu dem ökumenischen Friedensgebet im Salzburger Dom. Von dem „grausamen und verbrecherischen Überfall Russlands auf die Ukraine“ bleibe niemand verschont, besonders nicht die Kleinsten, Ärmsten und Schwächsten, so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz. „Helfen wir, wo wir können, beten wir gemeinsam für den Frieden, den dieses uns so nahe Land so sehnsüchtig erwartet“, rief Lackner auf.
Das Friedensgebet ist Teil eines vom Ukrainischen Zentrum Salzburg veranstalteten Aktionstags, den der Pfarrer der ukrainischen Griechisch-Katholischen Gemeinde St. Markus in Salzburg, Vitaliy Mykytyn, mitorganisiert. Bereits ab 15.00 Uhr gibt es einen Umzug für den Frieden in der Ukraine vom Mirabellplatz zum Alten Markt, wo um 15.45 Uhr eine Kundgebung stattfinden wird. Um 18.00 Uhr werden dann Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen in Salzburg gemeinsam mit Generalvikar Roland Rasser, der Erzbischof Lackner vertritt, im Dom für den Frieden beten.
Lichtermeer am Stephansplatz
Bereits am Donnerstag (22. Februar, 17.00 Uhr) lädt die Caritas in Wien zu einem Lichtermeer für die Millionen von Kindern, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind, ein. Mehr als 5.000 Kerzen sollen laut der Hilfsorganisation auf dem Stephansplatz entzündet werden, verbunden mit dem Appell, die Unterstützung für die Menschen in der Ukraine aufrechtzuerhalten.
Die Caritas-Hilfe in der Ukraine habe seit Ausbruch des Kriegs mehr als vier Millionen Menschen erreicht, hieß es in einer Aussendung. „Diese Hilfe wärmt, sie macht satt und gibt Kindern ein Dach über dem Kopf“, si die kirchliche Hilfsorganisation, die zu weiterer Solidarität der Österreicherinnen und Österreicher aufruft.
Zum Lichtermeer kündigte die Caritas kurze Reden an, unter anderem vom ukrainischen Botschafter Khymynets, Caritas-Europa-Präsident Michael Landau, sowie vom Zentralpfarrer der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Pfarre St. Barbara, Taras Chagala. Ebenfalls zu Wort melden werden sich die beiden Wiener Caritas-Direktoren Klaus Schwertner und Alexander Bodmann sowie Eva Czermak und Olga Chertilina, die bei Caritas Österreich internationale Hilfsprogramme verantworten.
Titel: Sozialexperte Schenk: „Welt-Unsicherheiten lasten auf den Kinderseelen“
Autor: MB
Quelle: www.evang.at vom 21.2.2024
Diakonie fordert, Therapielücke zu schließen
Wien (epdÖ) – Krieg, Teuerung, Armut, Klima, Pandemie. „Diese Welt-Unsicherheiten drücken ganz schön auf die Seele: Angstsymptome, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen sind auf dem Höchststand“, sagt der Psychologe und Sozialexperte der Diakonie Martin Schenk in einer aktuellen Aussendung. Die meisten jungen Leute könnten das gut bewältigen, andere aber seien verletzlicher, chronischem Druck und Enge ausgesetzt, hätten weniger Reserven. „Beengtes Wohnen und geringes Einkommen zu Hause verschärfen die Situation.“ Dass ein Teil der Kinder und Jugendlichen massiv unter Druck sei „merken wir am Krisentelefon, in den mobilen Therapien, Jugendnotschlafstellen oder Wohngemeinschaften“.
Therapielücke schließen
Kinder bräuchten Hilfe, wenn sie mit ihrem Alltag und sich selbst nicht mehr zu Recht kommen. „Dazu müssen Umfang und Zugang zu kassenfinanzierter Therapie verbessert, Therapieangebote und psychosoziale Notdienste außerhalb der Ballungszentren ausgebaut werden“, unterstreicht die Diakonie und fordert „die Therapielücke zu schließen“. „Die aktuell laufenden Projekte des Bundes haben ein Ablaufdatum“, so Schenk. Im Gesundheitssystem und in der Prävention gebe es große Herausforderungen und Lücken – gerade für Kinder, die krank und sozial benachteiligt sind.
Psychotherapie und psychologische Behandlung sind als Leistung der Gesundheitskassa anerkannt. Leistbare kassenfinanzierte Plätze seien aber Mangelware, der Selbstbehalt zu hoch. Diejenigen, die das Angebot am meisten bräuchten, sind diejenigen, die es sich am wenigsten leisten können, kritisiert die Diakonie. „Beispielsweise ein Gesetz für psychologische Behandlung zu beschließen, ohne es auch für die ärmsten Patient:innen leistbar zu machen, ist wie eine Wohnung anzubieten, aber den Schlüssel dafür nicht auszuhändigen“, bringt es Schenk auf den Punkt. „Der Schlüssel wäre eine ordentliche Finanzierung, die den Zugang für jeden sichert – egal ob arm oder reich. Und egal wo: im niedergelassenen Bereich, der Primärversorgung, in regionalen integrierten Therapiezentren oder mobilen Teams.“
Herausforderung, „Drei in Eins“ zu setzen
Der Finanzminister solle die versprochenen Budgetmittel dafür freigeben, fordert die Diakonie. Angesichts der psychosozialen Probleme seien das nicht nur Kosten, sondern vielmehr wirksame Investitionen in die Gesundheit. Die Versorgungslücke liege bei der Leistbarkeit, aber auch bei den langen Wartezeiten und der Mangelversorgung in ländlichen Regionen. „Es geht also um kassenfinanzierte Behandlung, um bessere regionale Versorgung und um diversere Formen der Angebote wie regionale Therapiezentren oder mobile Teams“, heißt es in der aktuellen Aussendung.
Die Herausforderung bestehe darin, „Drei in Eins“ zu setzen: Erstens Gesundheit und Soziales zusammenzudenken mit Krankenhaus, Sozialberatung, Kindergarten, Wohnsituation etc. Zweitens: Multiprofessionell und fächerübergreifend zu handeln mit Ärzt:innen, Psycholog:innen, Therapeut:innen und Sozialarbeit. Drittens: Sozialraumorientiert im Grätzel, im Straßenzug, in der Gemeinde zu agieren.
Diakonie fordert, Therapielücke zu schließen
Wien (epdÖ) – Krieg, Teuerung, Armut, Klima, Pandemie. „Diese Welt-Unsicherheiten drücken ganz schön auf die Seele: Angstsymptome, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen sind auf dem Höchststand“, sagt der Psychologe und Sozialexperte der Diakonie Martin Schenk in einer aktuellen Aussendung. Die meisten jungen Leute könnten das gut bewältigen, andere aber seien verletzlicher, chronischem Druck und Enge ausgesetzt, hätten weniger Reserven. „Beengtes Wohnen und geringes Einkommen zu Hause verschärfen die Situation.“ Dass ein Teil der Kinder und Jugendlichen massiv unter Druck sei „merken wir am Krisentelefon, in den mobilen Therapien, Jugendnotschlafstellen oder Wohngemeinschaften“.
Therapielücke schließen
Kinder bräuchten Hilfe, wenn sie mit ihrem Alltag und sich selbst nicht mehr zu Recht kommen. „Dazu müssen Umfang und Zugang zu kassenfinanzierter Therapie verbessert, Therapieangebote und psychosoziale Notdienste außerhalb der Ballungszentren ausgebaut werden“, unterstreicht die Diakonie und fordert „die Therapielücke zu schließen“. „Die aktuell laufenden Projekte des Bundes haben ein Ablaufdatum“, so Schenk. Im Gesundheitssystem und in der Prävention gebe es große Herausforderungen und Lücken – gerade für Kinder, die krank und sozial benachteiligt sind.
Psychotherapie und psychologische Behandlung sind als Leistung der Gesundheitskassa anerkannt. Leistbare kassenfinanzierte Plätze seien aber Mangelware, der Selbstbehalt zu hoch. Diejenigen, die das Angebot am meisten bräuchten, sind diejenigen, die es sich am wenigsten leisten können, kritisiert die Diakonie. „Beispielsweise ein Gesetz für psychologische Behandlung zu beschließen, ohne es auch für die ärmsten Patient:innen leistbar zu machen, ist wie eine Wohnung anzubieten, aber den Schlüssel dafür nicht auszuhändigen“, bringt es Schenk auf den Punkt. „Der Schlüssel wäre eine ordentliche Finanzierung, die den Zugang für jeden sichert – egal ob arm oder reich. Und egal wo: im niedergelassenen Bereich, der Primärversorgung, in regionalen integrierten Therapiezentren oder mobilen Teams.“
Herausforderung, „Drei in Eins“ zu setzen
Der Finanzminister solle die versprochenen Budgetmittel dafür freigeben, fordert die Diakonie. Angesichts der psychosozialen Probleme seien das nicht nur Kosten, sondern vielmehr wirksame Investitionen in die Gesundheit. Die Versorgungslücke liege bei der Leistbarkeit, aber auch bei den langen Wartezeiten und der Mangelversorgung in ländlichen Regionen. „Es geht also um kassenfinanzierte Behandlung, um bessere regionale Versorgung und um diversere Formen der Angebote wie regionale Therapiezentren oder mobile Teams“, heißt es in der aktuellen Aussendung.
Die Herausforderung bestehe darin, „Drei in Eins“ zu setzen: Erstens Gesundheit und Soziales zusammenzudenken mit Krankenhaus, Sozialberatung, Kindergarten, Wohnsituation etc. Zweitens: Multiprofessionell und fächerübergreifend zu handeln mit Ärzt:innen, Psycholog:innen, Therapeut:innen und Sozialarbeit. Drittens: Sozialraumorientiert im Grätzel, im Straßenzug, in der Gemeinde zu agieren.