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Titel: Matura: Kerze in Kirchen anzünden per WhatsApp
Autor: MB
Quelle: www.evang.at vom 16.4.2024

Die Aktion „BE BLESSED“ begleitet mit Segenswünschen und Gebet

Wien (epdÖ) – Von 2. bis 16. Mai legen Schülerinnen und Schüler ihre schriftlichen Reife- und Diplomprüfungen ab. Für die extra Portion Ermutigung und Segen von ganz oben wird österreichweit bei der Aktion „BE BLESSED!“ (deutsch: „Sei gesegnet!“) auch heuer wieder gebetet: Maturantinnen und Maturanten, oder aber auch ihre Familien und Freunde, können sich online auf www.beblessed.at dafür anmelden, dass am schwierigsten Prüfungstag eine Kerze angezündet und für sie gebetet wird.

An jedem Maturatag brennen dann in einer anderen Kirche in Österreich Kerzen als Zeichen des Gebets um Gottes Begleitung für die Maturantin bzw. den Maturanten. Denn seit jeher bitten Menschen in Zeiten von Prüfungen um Gottes Beistand. Alle Angemeldeten erhalten am Morgen des gewählten Prüfungstages Video-Segenswünsche per WhatsApp von Personen wie Kardinal Christoph Schönborn, dem römisch-katholischen Dompfarrer Toni Faber oder der evangelischen Pfarrerin Julia Schnizlein.
„Man kann jede Herausforderung meistern!“

In Wien werden im Stephansdom und der Lutherischen Stadtkirche Maturakerzen angezündet. Faber: „Mir hat bei meiner Matura Latein viel Kopfzerbrechen bereitet. Damals habe ich für mich gelernt: Mit Fleiß, Mut und im Vertrauen auf Gottes Hilfe kann man jede Herausforderung meistern. Gott ist bei uns und gibt uns Kraft. Diese Erfahrung wünsche ich allen Maturantinnen und Maturanten!“ Weiters lädt Faber zur großen „BE BLESSED!“-Segensfeier in den Stephansdom am Dienstag, 30. April, um 14 Uhr ein: „Kurz vor der Matura bietet die Segensfeier Zeit zum Krafttanken und Durchatmen, damit alles Erlernte und Erworbene bei den Prüfungen gut abgerufen werden kann. Gott will in dieser Phase für alle, die vor der Matura stehen, spürbar sein.“

Die Maturakerzen von „BE BLESSED!“ sind ein Gemeinschaftsprojekt von Erzdiözese Wien, Evangelischer Kirche Österreich, den römisch-katholischen Diözesen Graz-Seckau, Feldkirch, Gurk-Klagenfurt und der Erzdiözese Salzburg.
Verfasst am: 18.04.24, 06:23
Titel: Rita Famos: Männer und Frauen in der Leitung bringen jede Organisation vorwärts
Autor: MB
Quelle: www.evang.at vom 15.4.2024

Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz predigte am Diakonie-Sonntag in Wien

Wien (epdÖ) – Rita Famos steht seit Anfang 2021 an der Spitze der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS). Als 13. Präsidentin des Zusammenschlusses der reformierten Kantonalkirchen und der Evangelisch-methodistischen Kirche in der Schweiz repräsentiert sie rund 2 Millionen Protestantinnen und Protestanten in 25 Mitgliedskirchen. Famos ist darüber hinaus Mitglied des Schweizerischen Rates der Religionen und gehört auch dem Rat der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) an. Am Sonntag, 14. April, predigte Rita Famos auf Einladung von Bischof Michael Chalupka in der Lutherischen Stadtkirche in Wien in der von ihm initiierten Reihe „Was Hirtinnen zu sagen haben“.

Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst erinnert Famos an die schon längere Tradition von Frauen in kirchenleitenden Ämtern in der Schweiz. In den Kantonalkirchen gebe es mittlerweile 12 Frauen an der Spitze. Als Famos 2021 als erste Frau zur Präsidentin der EKS gewählt wurde, „war das keine Revolution“, vielmehr habe ihr die Prägung der Landeskirchen durch Frauen an kirchenleitenden Positionen „sehr geholfen“. Dennoch gehe es ihr immer wieder „auch so wie allen Frauen in Leitungsposition“, berichtet Famos, „etwa, dass man doppelt argumentieren muss, um gehört zu werden, oder auch mal einen Samen streuen muss und dann bringt halt der Mann das als seine Idee“.

Die Kirchenpräsidentin ist überzeugt, dass Leitungsorgane, die mit Frauen und Männern besetzt sind, die besseren sind, „weil sie einen größeren Horizont haben, das bringt jede Organisation vorwärts“. „Von Grund auf“ sei diese Option immer schon mitzudenken, unterstreicht Rita Famos und erinnert daran, dass bereits mehr Frauen als Männer Theologie studieren, „die Zeit wird das sowieso einleiten“.
„Unglaubliche Horizonterweiterung“

Bis dahin brauche es viel Empowerment, „ich möchte Frauen auch dazu ermutigen, Leitungsverantwortung zu übernehmen“. Als hilfreich habe sie Frauennetzwerke erlebt, um so von den Erfahrungen anderer Frauen in leitenden Positionen zu lernen und diese „in die Kirche zu übersetzen“. Jedenfalls, bekräftigt Famos, „waren diese drei Jahre, die ich bisher als Präsidentin arbeiten durfte, eine unglaubliche Horizonterweiterung und Bereicherung“.

Ihre Predigt anlässlich des Diakonie-Sonntags stellte die Schweizer Kirchenpräsidentin unter den Titel „Tafeln verändern die Welt“. Dabei kam Famos auf Tischgemeinschaften in der Bibel ebenso zu sprechen wie auf die legendäre Tafel um den runden Tisch des Ritters Artus oder das „demonstrative Wurstessen“ der reformgesinnten Freunde um Huldrych Zwingli, das 1522 zum Schlüsselereignis der Zürcher Reformation wurde. Famos berichtete auch von den erfolgreichen „Foodsave-Banketten“, die die Offene Kirche Bern ins Leben gerufen hat. Dabei handelt es sich um eine Kooperation zwischen Kirche, den großen Lebensmittelverteilern, den Bäuerinnen und Bauern der Umgebung und einem 5-Sterne-Koch. Gemeinsam sorgen sie zu Erntedank auf dem Platz vor der Kirche für ein sonntägliches Mittagessen aus geretteten Lebensmitteln für rund 500 Personen. Wie schon beim Gleichnis vom Gastmahl im Lukasevangelium gebe es hier kein Oben oder Unten, „es treffen sich Stadtpräsident, Menschen wie Du und ich, mit und ohne Beeinträchtigung, mit und ohne Geld an den mit Feldblumen geschmückten Festbänken. Und wer weiss, welche kleinen Reformen und Revolutionen dort schon ersonnen wurden und noch werden.“

„Ich hoffe und bete, dass auch geistreiche runde Tische rund um die Kriege in Osteuropa und im Mittleren Osten bald überraschende Lösungen bringen“, sagte Rita Famos. Diakonie gehe vom Teilen am Tisch des Herrn aus und führe immer wieder dorthin zurück. Der evangelischen Diakonie in Österreich gratulierte die Schweizer Kirchenpräsidentin zum 150-jährigen Jubiläum: „Diakonie braucht große Werke und starke Persönlichkeiten. Aber: Diakonie sind wir alle. Mit unseren kleinen und größeren Initiativen und Tischen, an denen neue Gedanken entstehen und in die Welt finden, an denen sich Menschen treffen, die sich sonst nicht treffen würden, an denen Menschen gesättigt werden, die sonst hungrig bleiben, körperlich oder seelisch. Zu Tafeln eben, die die Welt verändern“, schloss Famos.
Verfasst am: 18.04.24, 06:22